Wald und Forstwirtschaft

Unser Wald - weit mehr als nur eine Ansammlung von Bäumen.

Gerade in einem so dicht besiedelten Land wie Deutschland muss der Wald vielfältigen Sichtweisen, Ansprüchen und Wünschen gerecht werden und die an ihn gestellten Herausforderungen werden damit nicht einfacher.

Als Lieferant des umweltfreundlichen Rohstoffs und Energieträgers Holz hat der Wald eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung.

Gleichzeitig aber haben in jüngerer Zeit auch die Schutz- und Erholungsfunktion stark an Bedeutung gewonnen. Heute ist daher Multifunktionalität gefragt - der harmonische Dreiklang der ökologischen, ökonomischen und sozialen Funktionen des Waldes.
 

Brennholzbestellung

Die Stadt Mosbach bietet Brennholzbestellungen in folgenden Varianten an:

Polterholz:

Polterholz ist Brennholz in langen Stämmen, die am Wegrand zur selbstständigen Aufbereitung lagern. Die Länge liegt zwischen 4 und 20 Metern, der Durchmesser beträgt 10 bis 40 cm. In Einzelfällen auch darüber.

Der Preis liegt aktuell bei:

  • 80 €/Fm für Buche/Hainbuche
    (mit bis zu 10% sonstigem Hartholz) und
  • 75 €/Fm für Eiche und sonstiges Hartholz (inklusive Mehrwertsteuer). 

Die Zuteilung erfolgt durch die jeweilige Revierleitung nach Eingang Ihrer Bestellung und unter Berücksichtigung der Lagerstelle zu den Ortsteilen und kann gegebenenfalls bis ins nächste Frühjahr dauern. Sie erhalten die Nachricht über die Bereitstellung per Rechnung mit der Losnummer und dem Lagerort des Holzpolters.

Schlagflächen/Durchforstungen:

Hierbei werden Interessenten feste Bereiche (Lose) im Wald zugeteilt, aus denen nach Beendigung des Holzeinschlags die am Boden verbliebenen Stamm-, Ast- und Kronenreste aufgearbeitet werden können.

Die Vergabe von Brennholzlosen wird folgendermaßen durchgeführt:

Bestellung der gewünschten Holzmenge bei der Abteilung Liegenschaften und Forsten. Die Zuteilung der Lose erfolgt nach Beendigung der Hiebe und nach Terminabsprache mit den Forstrevierleitern.

Bitte beachten Sie:

Die Bestellung ist schriftlich per E-Mail möglich:

Hier finden Sie das Bestellformular für Brennholz (316 KB). Wir bitten Sie dieses auszudrucken, zu unterschreiben und einzuscannen. Bitte per E-Mail an a.homoki@mosbach.de senden.

Bitte geben Sie Ihre komplette Adresse, Telefonnummer, die gewünschte Holzmenge in Festmetern und die gewünschte Holzart (Buche, Eiche oder gemischt) an und beachten Sie bei Ihren Brennholzwünschen die Aufteilung der unten aufgeführten Forstreviere.

Bitte übersenden Sie uns gemeinsam mit Ihrer Bestellung den Nachweis Ihres Motorsägenscheins oder den Ihrer Helfer, die während der Brennholzaufarbeitung im Wald eine Motorsäge bedienen werden. Ihre Bestellung kann erst berücksichtigt und bedient werden, sofern uns dieser Nachweis vorliegt. Sollten Sie uns Ihren Motorsägenschein ab dem Spätjahr 2022 einmal nachgewiesen haben, so ist dies in den Folgejahren nicht mehr notwendig. Auch müssen Sie keinen Nachweis erbringen, sofern Sie das Holz vollständig unbearbeitet abfahren lassen und erst auf einem privaten Grundstück zersägen.

Die Zuteilung der Lose erfolgt sofern möglich im Bereich des Wohnortes. Eine frühe Bestellung erleichtert die Planung und Zuteilung des Holzes. 

Rechtliche Anforderungen:

Erwerbsberechtigt für Schlagflächen, Durchforstungen und Polterholz sind nur Personen, die einen Motorsägeschein besitzen. Bei der Aufarbeitung ist die forstlich übliche Schutzausrüstung zu tragen. Des Weiteren sind die Motorsägen mit Bioöl und Sonderkraftstoff zu betreiben. 

Merkblatt zur Brennholzaufbereitung im Stadtwald Mosbach (339 KB)

Revieraufteilung Stadtwald Mosbach:

Der Stadtwald Mosbach ist in zwei Reviere unterteilt, die Sie bei Ihrer Brennholzbestellung berücksichtigen sollten: 

Revier Mosbach-Michelherd, Revierleitung Herr M. Burger:
Michelherd, Rohrbach, Große und Kleine Hasbach, Hamberg, Masseldorn, Zementwald Diedesheim und kleinere Distrikte Richtung Reichenbuch
oder anders beschrieben: alles nördlich der B 27 ohne Henschelberg

Revier Mosbach-Neckarzimmern, Revierleitung Herr E. Winterbauer
Galgenforlen, Knopfwald, Hardwald, Hofwald, Alter Gemeindewald Neckarelz und Henschelberg
oder anders beschrieben: alles südlich der B27 plus Henschelberg

Ansprechpartner

Herr M. Burger

Liegenschaften und Forsten

Gebäude Technisches Rathaus
Raum -
Aufgaben
  •  Förster des Stadtwaldes
Herr E. Winterbauer

Liegenschaften und Forsten

Gebäude Technisches Rathaus
Raum 212
Aufgaben
  • Förster des Stadtwaldes
  • Holzverkauf
Frau A. Homoki

Liegenschaften und Forsten

Fax +49 (62 61) 82-54 93
Gebäude Technisches Rathaus
Raum 212
Aufgaben
  • Erstellung Kaufverträge und Rechnungen für den Bereich Forst
  • Ausstellung Negativzeugnisse

Wirtschaftsfaktor Wald: Holz - der nachwachsende Rohstoff!

Holz ist ein natürlicher Rohstoff, der uns in vielen Lebensbereichen begleitet. Und das aus gutem Grund, denn die positiven Eigenschaften von Holz sind schwer zu übertreffen: Holz wächst mit Hilfe von Sonnenenergie ständig nach, lässt sich mit geringem Energieeinsatz als Rohstoff gewinnen und kann nach kurzen Transportwegen vielseitig verarbeitet werden.

Im Stadtwald Mosbach werden jährlich ca. 12.600 Festmeter Holz genutzt. Dies ist die Menge, welche jährlich auch immer wieder zuwächst. Der Stadtwald ist dabei nach den Standards des PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) zertifiziert.
Mit der Waldzertifizierung dokumentieren Waldbesitzende, dass sie ihren Wald unter Berücksichtigung hoher ökologischer, sozialer und ökonomischer Standards bewirtschaften.

Ein Drittel des Holzes im Mosbacher Forst ist Nadelholz wie Fichte, Douglasie, Lärche oder Tanne. Der weitaus größere Anteil sind Laubhölzer wie Buche oder Eiche. Der Großteil des Nadelholzes und ein Teil des Laubholzes werden von Sägewerken und der Holzindustrie in Baden-Württemberg verarbeitet. Der andere Teil des Laubholzes wird in europäische Länder und nach Asien exportiert.

Der Rohstoff Holz spielt ebenso als Energieträger eine bedeutete Rolle - auch im Stadtwald Mosbach. Der Anteil an Energieholz als Brennholz im eigenen Ofen oder als Holzhackschnitzel hat in den letzten Jahren zugenommen.

Die Nutzfunktion

Unter der Nutzfunktion versteht man die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes:

Er liefert den nachwachsenden, umweltfreundlichen und kohlendioxidneutralen Rohstoff und Energieträger Holz. Holzverkauf bringt den Forstbetrieben rund 4 Milliarden Euro/Jahr ein, das sind 78% der Erträge. Er ist dabei Rohstoffbasis für die heimische Holz- und Papierwirtschaft.

Der Wald ist Grundlage für die Einkommen der Waldbesitzer und stellt Arbeitsplätze gerade im strukturschwachen ländlichen Raum bereit. Rund 1,1 Millionen Beschäftigte leben in Deutschland direkt oder indirekt vom Wald.

(Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft 2016: Unser Wald)

Die Schutzfunktion

Der Wald erfüllt außerdem eine Vielzahl von Funktionen, die dem Schutz von Mensch und Umwelt dienen:

  • Er reguliert den Wasserhaushalt und sichert unsere Trinkwasserversorgung,
  • schützt vor Geröll- und Schneelawinen sowie vor Erosion,
  • wirkt ausgleichend auf unser Klima und reinigt die Luft,
  • bindet Kohlendioxid in der Biomasse und trägt dadurch zur Verminderung des sogenannten Treibhauseffektes bei,
  • schützt vor Lärm, Immissionen und manch hässlichem Anblick
  • trägt wesentlich zum Biotop- und Artenschutz bei und hat positive Auswirkungen auf das Landschaftsbild.

Die Erholungsfunktion

In Deutschland hat die Bedeutung des Waldes als Erholungsraum in den letzten 30 Jahren stetig zugenommen. In Waldgebieten, die sich in der Nähe von Ballungsräumen befinden, wird die Erholungsleistung vielfach sogar als die bedeutendste Waldfunktion angesehen.

Die Aktivitäten zur Erholung sind dabei vielfältig und reichen vom einfachen Spazierengehen, Wandern, Joggen oder Radfahren bis zum Reiten, Mountainbiking, Orientierungslauf bis zum in neuerer Zeit aufkommenden Geocaching oder E-Biken. Klettern, Segelflug oder Gleitschirmfliegen bleiben einigen wenigen Stellen vorbehalten.

Vor allem die Trend- und Fun-Sportarten stellen neue Herausforderungen an die Lenkung der Besucherströme dar. Wesentliche Erholungsfaktoren sind vor allem der heterogene Wald selbst, möglichst mit Ausblicken in die Landschaft und die Forstwege als „Verkehrsachsen“.

Quelle: www.forstwirtschaft-in-deutschland.de