80 Jahre nach Hiroshima: Flaggentag der Mayors for Peace
Weltweit hissen am 8. Juli wieder zahlreiche Städte die „Mayors for Peace/Bürgermeister für den Frieden“-Flagge.
Am historischen Rathaus weht die Flagge für den Frieden. ©Stadt Mosbach
Vor 80 Jahren erlebten die Menschen in Hiroshima und Nagasaki das unbeschreibliche Grauen eines Atombombenabwurfes. Seither warnen die Überlebenden dieser Katastrophe vor den Folgen des Einsatzes von Nuklearwaffen. In Deutschland setzen auch in diesem Jahr am 8. Juli mehr als 600 Städte – darunter auch die Stadt Mosbach - mit dem Hissen der Mayors for Peace Flagge ein klares Bekenntnis zu nuklearer Abrüstung, gegen Kriege und für ein friedliches Zusammenleben der Menschen weltweit.
Mosbach als Sitz der Hans Günter Brauch Stiftung für Frieden und Ökologie im Anthropozän, der neuen Epoche der Erdgeschichte, die am 1945 mit dem ersten Test einer Atomwaffe in den USA begann, fühlt sich den Zielen von Mayors for Peace verbunden. Oberbürgermeister Julian Stipp: „Der Einsatz von Massenvernichtungswaffen in Hiroshima und Nagasaki brachte unermessliches Leid über die Menschen mit Folgen bis in die Gegenwart. Es darf kein neues nukleares Wettrüsten geben. Als Mayors for Peace-Stadt bringen wir uns daher mit mehr als 8.400 Städten weltweit für die Abschaffung von Atomwaffen ein. Ein Signal für den Frieden setzen wir auch regelmäßig gemeinsam mit dem Mosbacher Friedensforscher Dr. Hans Günter Brauch. Neben einem regionalen Schülerpreis, der junge Menschen auf den Übergang zur Nachhaltigkeit in einem klimaneutralen Europa vorbereitet und mit der Forschung vertraut macht, verleihen die HGB-Stiftung und die Stadt Mosbach jährlich einen internationalen Wissenschaftspreis im Bereich der Friedensforschung und Ökologie.
Expert*innen des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI gehen aktuell von über 12.000 Atomsprengköpfen weltweit aus. Fast alle neun Atommächte modernisieren ihre Arsenale, besonders schnell wächst das chinesische Atomwaffenarsenal. Zudem läuft der New START-Vertrag, der 2021 für fünf Jahre verlängert wurde und die Begrenzung strategischer Kernwaffen zwischen den USA und Russland regelt, Anfang des kommenden Jahres aus. Bemühungen, diesen zu verlängern oder zu ersetzen, sind augenscheinlich nicht in Sicht. Es droht ein neuer nuklearer Rüstungswettlauf.
Mit dem Hissen der Mayors for Peace-Flagge vor den Rathäusern wird am 8. Juli weltweit ein deutliches Zeichen gegen Kriege und für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen gesetzt.
Der Mosbacher Oberbürgermeister Julian Stipp (rechts) und Bürgermeister Patrick Rickenbrot mit der Flagge der Mayors for Peace. ©Stadt Mosbach
Was ist der Flaggentag:
Am Flaggentag erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“
Wer sind die Mayors for Peace:
Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren.
Was ist die HGB-Stiftung
Die HGB-Stiftung wurde zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung vom Faschismus gegründet. Sie widmet sich sowohl global als auch lokal der Forschung und Bildung zu Frieden und Ökologie im Anthropozän – der neuen Epoche der Erdgeschichte, die am 16. Juli 1945 mit dem ersten Test einer Atomwaffe im amerikanischen Alamogordo begann.



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