Jürgen Wiebicke liest aus „Sieben Heringe“ – Gespräche mit der Mutter als Zeitzeugnis
Autor Jürgen Wiebicke hat angesichts des nahenden Todes mit seiner Mutter über die Zeit der Kriegsgeneration gesprochen und das Buch „Sieben Heringe“ verfasst. In der Mediathek Mosbach liest er am 1. Oktober aus seinem Werk.
Der Eintritt zu der Veranstaltung mit Jürgen Wiebicke ist frei, aber eine rechtzeitige Anmeldung in der Mediathek ist erforderlich. © Bettina Fürst-Fastré
Autor und Moderator Jürgen Wiebicke hat mit seiner Mutter kurz vor deren Tod über ihre Kriegserlebnisse gesprochen. Am Mittwoch, den 1. Oktober um 19:30 Uhr stellt er das dazugehörige Buch "Sieben Heringe" in der Mediathek Mosbach vor. Der Erwachsenen-Hospizdienst Mosbach hat die Lesung in Kooperation mit der Mediathek im Begleitprogramm des Welthospiztags organisiert.
Menschen, die den 2. Weltkrieg als Kinder oder Jugendliche erlebten, haben oft ihr Leben lang nicht über die traumatischen Ereignisse gesprochen. Umso erstaunter sind die Kinder dieser Kriegsgeneration, wenn Sterbende dieses Schweigen brechen. Jürgen Wiebicke war 2017 schon einmal in Mosbach zu Gast. Jetzt hat er über die Gespräche mit seiner Mutter das Buch „Sieben Heringe - Meine Mutter, das Schweigen der Kriegskinder und das Sprechen vor dem Sterben” geschrieben.
Konfrontiert mit dem Tod sind die Eltern des Autors von einer radikalen Offenheit getrieben und wollen ihre Erlebnisse nicht mehr für sich behalten. Mit Vater und Mutter führte er – in dieser Intensität zum ersten Mal – Gespräche über deren Leben und Erfahrungen, damit die Erlebnisse der Generation, die Krieg und Nationalsozialismus als Jugendliche miterlebt hat, nicht mit dem Tod verschwinden. Doch nur bei der Mutter schrieb er mit. Alles aufzuschreiben scheint besonders wichtig, weil die letzte Generation der Zeitzeugen abtritt. Jürgen Wiebicke erzählt exemplarisch von einer Generation, die den Krieg mit voller Wucht abbekam, und zieht die Parallelen zur heutigen Zeit. Und er schreibt über das Sterben und den Tod in der heutigen Gesellschaft, für die der Umgang mit dem Thema Endlichkeit immer problematischer wird.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenlos.
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